Auch in dieser Saison gibt es aktuelle, zeitnahe Informationen für Imker in Bocholt und Umgebung zum Umgang mit den Bienenvölkern sowie imkereirelevante Hinweise zu Natur und Wetter.
Die Imkerei-aktuell wird mit der aktuellsten beginnend angezeigt, hat meist briefform und enthält zusätzlich Hinweise auf Veranstaltungen.
Liebe Imkerinnen und Imker, liebe Naturfreunde,
Bei den Imkern sollten jetzt die Alarmglocken läuten …..
weil unsere Bienenvölker noch viel offene Brut pflegen und dadurch der Varroa-Milbe noch weitere Möglichkeiten zur Verdopplung der zerstörerischen Milben bieten.
Nach den schönen Septemberwochen mit reichlichem Eintrag von Pollen und Nektar von Senffeldern folgten noch weitere 3 Wochen trockenes Herbstwetter, so dass die Bienen wieder eine ziemlich unübliche umfangreiche Brutfläche pflegen.
Deutlich ist das Problem nun am starken Totenfall von geschädigten Jungbienen zu erkennen. Diese sind oft flugunfähig, da sie nur verkrüppelte Flügel haben. Dazu sind diese wegen der geschädigten Entwicklung deutlich kleiner und haben nur einen kurzen Hinterleib. Wenn solche geschädigten Bienen zu erkennen sind, hilft nur noch eine harte Maßnahme, bevor das Volk noch vor Weihnachten zum Ende kommt.
Was ist jetzt und bald zu tun?!
1. Soweit die Völker noch nahezu intakt sind und einige Waben besetzen, sollte nun die Brutphase ‚zwangsweise‘ beendet werden, damit in 21 Tagen die sehr wirksame Oxalsäure-Behandlung eingesetzt werden kann. Dazu käfigt man die Königin in einem Zusetzkäfig od. ‚Lockenwickler‘ und hängt diesen genau zwischen den jüngsten Brutflächen (da sind auch die Pflegebienen für die Königin) in einer etwas vergrößerten Wabengasse.
2. Den Zusetzkäfig hängt man an einem Wabendraht auf, damit die Höhe in der Wabengasse stimmt und auch an einem farbigen Heftzweck auf dem Rahmenholz zur Wiedererkennung.
3. Frühestens nach 21 Tagen (Entwicklungszeit der Arbeiterinnen) kann die Oxalsäure-Behandlung bei Temperaturen unter ca. 5°C folgen; das Volk ist dann in einer ‚Wintertraube‘ und ohne Brut. Durch die Aufnahme und Verteilung der Oxalsäure durch die dicht zusammensitzenden Bienen kommen die vorhandenen aufsitzenden Milben mit der Oxalsäure in Kontakt und sterben auch aufgrund der systemischen Wirkung der Oxalsäure-Kristalle innerhalb von ca.14 Tagen.
4. Varroa-Milbenfall kontrollieren! Hier wiederhole ich mich. Zur eigenen Erfahrung-Sammlung gehört die Dokumentation des natürlichen Milbenfalles vor und nach einer Behandlung. Ich habe die Erfahrung, dass an jedem Bienenstand und in jeder unterschiedlichen Beute ein anderes Klein-Klima die Vermehrung der Milben begünstigt. Zur bevorstehenden Oxalsäure-Behandlung im Nov./Dezember ist zuvor die Brutfreiheit sicher festzustellen und abzuwarten.
5. Wenn die Volkseinheiten zu schwach für die Überwinterung sind, können 2 Klein-Völker gut im Dezember (bei Frosttagen) vereinigt werden, indem man 1 Königin entfernt und die 2 Beuten stapelt.
Wem das nicht reicht, kann gern in den Berichten Imkerei-aktuell der vergangenen Jahre nachlesen und die entsprechenden Hinweise bedenken. Eines ist gewiss, auch ich lerne in jedem Jahr dazu und versuche die bestmögliche Unterstützung – je nach Wetterlage – für die Völker zu geben.
Leider haben wir noch keine anderen wirksamen Bekämpfungsmittel ohne die Rückstandsproblematik für Honig und Wachs zu riskieren. Die Ameisensäure ist jetzt nicht mehr wirksam wg. der zu niedrigen Temperaturen zur Verdunstung.
20. Oktober 2016 / Bernhard Krasenbrink
Liebe Imkerinnen und Imker, liebe Naturfreunde,
die Völker pflegen nun die letzte Brut der Saison ….
Die Temperaturen sind nun merklich zurückgegangen nach diesen Septembertagen mit den historisch hohen Temperaturen und das ohne messbaren Niederschläge.
Die Futterversorgung mit Pollen und Nektar von blühenden Senffeldern hat den Völkern gut getan; alle Völker haben davon auch Vorräte anlegen können.
Der Aufbau des Wintervolkes ist beendet, eine weitere Fütterung und Erweiterung des Volkes ist nicht mehr hilfreich.
Was ist jetzt und bald zu tun?!
1. Aufgabe jeden Imkers ist nun die Prüfung der letzten Brutanlage: Man sieht nun, dass die gedeckelten Brutflächen auf 1- 2, bis 3 Waben zurückgegangen sind und nun nach den kühlen Nächten mit Temperaturen von etwa 5°C nur noch wenige Eier abgelegt wurden. Das ist ein gutes Zeichen für ein intaktes Wintervolk. Im Fall von Weisellosigkeit (merkliche Unruhe auf den Waben und Aufbrausen bei Störung) ist das Volk für eine Verstärkung eines weiselrichtigen Volkes vorzubereiten.
2. Eine Fütterung ist nicht mehr vorzunehmen, da genug Futter in den Waben im letzten Monat September abgelegt ist. Bei bedenklich zu geringem Futter ist von anderen Völkern eine volle überzählige Futterwabe in den Bienensitz zu hängen und vorzumerken, dass im März 2017 eine Futterkontrolle (Notfütterung am Abend des Reinigungsflugtages im März) dringend vorgenommen wird. Im Falle einer neuerlichen „Räuberei“ ist das Volk wohl verloren und sollte dann (nach der Oxalsäure-Behandlung im Ende Nov./Dez.) aufgelöst und einem mittleren guten Volk untergesetzt werden.
3. Varroa-Milbenfall kontrollieren! Zur eigenen Erfahrung-Sammlung gehört die Dokumentation des natürlichen Milbenfalles vor und nach einer Behandlung. Ich habe die Erfahrung, dass an jedem Bienenstand und in jeder unterschiedlichen Beute ein anderes Klein-Klima die Vermehrung der Milben begünstigt. Zur bevorstehenden Oxalsäure-Behandlung im Dezember ist zuvor die Brutfreiheit sicher festzustellen und abzuwarten.
4. Die Mäuse-Schutzgitter sind jetzt schon anzubringen, da diese Plagegeister in den kühlen Nächten die wärmere Umgebung nahe am Volk aufsuchen und evtl. auch noch dazu Nachkommen zeugen. Diese Eindringliche stören das Volk in der Wintertraube, beschädigen die Waben und verursachen viel Dreck – das Volk kann leicht daran zugrunde gehen.
Wem das nicht reicht, kann gern in den Berichten Imkerei-aktuell der vergangenen Jahre nachlesen und die entsprechenden Hinweise bedenken. Eines ist gewiss, auch ich lerne in jedem Jahr dazu und versuche die bestmögliche Unterstützung – je nach Wetterlage – für die Völker zu geben.
07. Oktober 2016 / Bernhard Krasenbrink
Liebe Imkerinnen und Imker, liebe Naturfreunde,
die Sommertracht ist tatsächlich ins Wasser gefallen…
es gibt in diesem Jahr nur eine kleine Sommerhonig-Ernte. Das was von starken Völkern zwischen den täglichen Regenschauern noch gesammelt wurde, haben diese auch für den eigenen Unterhalt verbraucht. Mein Ernteergebnis liegt gerade mal bei 6 kg / Volk. Dazu kommt noch der Nachteil, dass der Honig wegen der hohen Luftfeuchtigkeit / Regenhäufigkeit auch selbst „nasser“ ist, als normal.
Jetzt ist die Zeit gekommen, die Völker für den Aufbau eines gesunden Wintervolkes zu unterstützen.
Was ist jetzt und bald zu tun?!
Bei schwachen „Brütern“, die in der vergangenen Saison weniger Brut gepflegt haben, ist die kleine Sommerhonig-Ernte umgehend durchzuführen. 2-3 jährige Alt-Waben ohne Brut sind aus dem Brut-Raum zu entfernen und durch junge Waben zu ersetzen.
Varroa-Milbenfall kontrollieren, Ameisen-Säure zur Verdunstung bringen und den Milbenfall beobachten. Wir können nur noch die Bienen „pflegen“, VARROOSE behandeln, Weisel überprüfen und jedenfalls für eine leistungsstarke Königin sorgen und auffüttern - die letzte Futtergabe bis Ende August einplanen.
Im letzten Imkerei-aktuell-Brief 9-2016 schrieb ich:
Es kommt darauf an, dass im Monat Juli/August/September nur gesunde Bienen gepflegt werden und ein gesundes Wintervolk sich entwickeln kann.
Was nach der Zeit von Mitte Juli an den Völkern gepflegt oder auch versäumt wird – ernten wir im nächsten Frühjahr! Daher ist die Spätsommerpflege seit Jahren der Garant für eine gute Frühtrachternte.
Dem ist z.Zt. nichts Weiteres hinzuzufügen.
Darum, ist die Sommer- und Spätsommer-Pflege so wichtig:
Über die 4 Jahrzehnte meiner Beobachtung ist zu berichten, dass die Frühtrachternte mit größerer Wahrscheinlichkeit sicherer ist als eine gute Sommerhonig-Ernte.
Zu einer gesunden Jungbienen-Aufzucht gehören eben reichlich Futter in diesen kommenden Wochen. Im Monat Oktober ist es zu spät für den Volksaufbau. Die derzeitigen „Altbienen“ sind bald – bis Ende des Jahres bestimmt nicht mehr im Volk.
Und daher sind die Varroa-Milben jetzt in jedem Fall zu dezimieren, da nur viele gesunde und unverletzte Bienen ein gutes Wintervolk ergeben.
27. Juli 2016 / Bernhard Krasenbrink
Liebe Imkerinnen und Imker, liebe Naturfreunde,
- nun hoffen wir auf trockene Tage zur möglichen Sommertracht von Linde u. Esskastanie.
…… oder fällt diese in diesem Jahr total ins Wasser?
Die Bienen-Völker sind stark genug für eine gute Zunahme von Nektar, jedoch bei dem regnerischen Wetter an allen Tagen im Monat Juni konnten die Bienen keine nennenswerten Einträge vornehmen.
Für die kommenden Tage von Anfang Juli gibt es auch keine guten Wetter- Prognosen für Bocholt.
Ich mag jetzt noch nicht abschließend alles an Trachtmöglichkeiten vergessen; einige Imker ‚stehen tatsächlich in einem Honigtopf‘ von Linden, die auch bei Regenwetter Zunahmen verzeichnen. Aber bei Entfernungen von über 1,5 km zur möglichen Tracht-Quelle wird das nichts.
Für den Fall, dass die Völker gut in Brut sind und eng genug sitzen, kann das noch ein schleuderfähiges Produkt unter 18% Wassergehalt geben. Leicht ist das jedenfalls nicht, eine gute lagerfähige Honig-Qualität zu erreichen.
Was ist jetzt und bald zu tun?!
Wenn an den nächsten 14 Tagen, etwa bis Mitte des Monats Juli keine wirkliche Änderung der Wetterlage eintritt, müssen wir die Hoffnung auf eine mögliche Sommertracht in Bocholt aufgeben und unsere Völker für die Überwinterung vorbereiten.
Eine späte Tracht ist nicht mehr möglich. Wovon auch? Unsere Landschaft hat die Heide, Buchweizen und Sonstiges nicht mehr anzubieten. Wir können nur noch die Bienen pflegen, VARROOSE behandeln, für eine leistungsstarke Königin sorgen und auffüttern.
Eine gute Königin von der ‚Belegstelle Lankern‘, die gönn‘ ich mir.
Es gibt tatsächlich große Unterschiede unter den CARNIKA-Linien, die in ihrer Frühjahrsentwicklung andere Nachbar-Völker an Brutumfang und Sammeleifer im Monat April-Mai überragen. Dafür haben wir in unserem Imker-Verein-Bocholt wohl ausgezeichnetes Material über viele Bienen-Generationen ausgewählt, das mit allen CARNIKA-Linien bundesweit mindestens gleichziehen kann. Auch vermag die Sanftmut der BOCHOLTER-BIENEN im Vergleich von ‚sonstiger Herkunft‘ durchaus überzeugen. Die Bienen sind zweifelsfrei in bewohntem Siedlungsgebiet nachbarfreundlich ohne Probleme aufzustellen.
Im letzten Imkerei-aktuell-Brief schrieb ich:
Es kommt darauf an, dass im Monat Juli/August/September nur gesunde Bienen gepflegt werden und ein gesundes Wintervolk sich entwickeln kann.
Was nach der Zeit von Mitte Juli an den Völkern gepflegt oder auch versäumt wird – ernten wir im nächsten Frühjahr! Daher ist die Spätsommerpflege seit Jahren der Garant für eine gute Frühtrachternte.
Dem ist z.Zt. nichts Weiteres hinzuzufügen.
1. Juli 2016 / Bernhard Krasenbrink
Liebe Imkerinnen und Imker, liebe Naturfreunde,
- die Frühtracht endete mit dem Abblühen von Ahorn, der Akazie und der Ross-Kastanie -
- danach folgte jetzt wieder nur kühles Wetter – und viel Regen und Wasser von oben -
- nun hoffen wir auf trockene Tage zur möglichen Sommertracht von Linde und Esskastanie.
Die Bienen-Völker sind erstarkt – und wir haben die Frühtracht-Ernte im Keller. In diesen vergangenen Wochen hat sich entschieden, wie wir unsere Völker durch die Saison / durch das Jahr bekommen. Erstarkten unsere Völker zu einem guten Sommervolk? Oder – Schwärmten die Völker ab? – Dann geben ‚geschwärmte‘ Völker keinen oder nur geringen Sommerhonig weil denen die Bienenmasse fehlt.
Ich will mich gern nochmal wiederholen, am 10. Mai schrieb ich: Wir müssen den Bienen, je nach Veranlagung und Entwicklung den passenden Raum geben. Manche Völker brauchen den 2. Honig-Raum oder auch den 2. Brut-Raum. In jedem Fall ist die Raum-Gabe an passender Stelle wichtig für die weitere Entwicklung und Überbrückung des ‚Schwarmtriebes‘.
Ich kann für unsere Region nur immer wieder darauf verweisen, dass es hier nur 2 Zeiträume gibt, in dem die Bienen bei gutem Flugwetter Nektar sammeln und bevorraten können als zur Frühjahrsblühte und im Sommer zur Linden- und Esskastanienblüte. Meistens stellt sich dazwischen eine kühle Zeit mit viel Niederschlag und widrigem Flugwetter ein.
Daher ist den erstarkten Völkern zur Vermeidung von Schwärmen die rechtzeitige Entnahme der Frühtracht und passender Raum zur weiteren Entwicklung zu geben.
Zur Absicherung der zwischenzeitlichten Notzeit ist es sogar wichtig, eine geringe Menge (Randwaben im Brutraum als Reservefutter) zu belassen.
Jetzt beobachten wir den beginnenden Trachtflug auf den ersten Linden und hoffen auf ruhiges Sommerwetter und einige trockene und warme Tage.
Was ist jetzt und bald zu tun?!
Vorsorglich planen wir den Bezug von jungen begatteten Bienen-Königinnen vom Züchter. Geschwärmte Völker sollten wir in Bocholt bald nach der Sommertracht / oder auch im Spätherbst mit einer neuen Königin von der Belegstelle Lankern versorgen, damit wir eine sanftmütige Biene in unseren Gärten zur Freude aller Mitbewohner halten.
Mit den Bienen aus dem abgeernteten Honigraum lassen sich sehr gut Ableger mit einer jungen Königin erstellen und zu einem Spätherbst-Termin mit dem entweiselten ‚Altvolk‘ vereinigen. Bei guter Pflege kann auch dieser Ableger zu einem überwinterungsfähigem Volk heranwachsen.
Die Sommerbehandlung der Varroose ist unmittelbar nach Entnahme der Sommertracht – etwa am 10. – 15. Juli durchzuführen und jetzt vorzubereiten. Zugelassene Ameisensäure ist zu besorgen und dafür die Verdunstungs-gerätschaft zu überprüfen. Evtl. noch vorhandene Drohnenbrut entnehmen und einschmelzen. Es kommt darauf an, dass im Monat Juli/August/September nur gesunde Bienen gepflegt werden und ein gesundes Wintervolk sich entwickeln kann.
Was nach der Zeit von Mitte Juli an den Völkern gepflegt oder auch versäumt wird – ernten wir im nächsten Frühjahr! Daher ist die Spätsommerpflege seit Jahren der Garant für eine gute Frühtrachternte.
17. Juni 2016 / Bernhard Krasenbrink
Liebe Imkerinnen und Imker, liebe Naturfreunde,
– die Frühtracht hat begonnen - und endet recht bald mit dem Abblühen der Apfelbäume -
Die Bienen-Völker sind erstarkt – die Obstbaumblühte, Ahornbäume, Eichen und die wenigen Wiesenflächen
bieten alles auf, was die Natur für unsere fleißigen ‚Haustiere‘ bereitstellen möchte. Nun ist die Ross-Kastanie
schon an der Reihe – späte Ahornsorten sind noch in Blühte.
In diesen Wochen entscheidet sich, wie wir unsere Völker durch die Saison / durch das Jahr führen. Erstarken
unsere Völker weiter zu einem guten Sommervolk? Oder – Schwärmen die Völker ab? – Dann geben
‚abgeschwärmte‘ Völker keinen oder nur geringen Frühjahrs-Blütenhonig und nur evtl. etwas Sommerhonig?
Wir müssen den Bienen, je nach Veranlagung und Entwicklung den passenden Raum geben. Manche Völker brauchen den 2. Honig-Raum oder auch den 2. Brut-Raum. In jedem Fall ist die Raum-Gabe an passender Stelle wichtig für die weitere Entwicklung und Überbrückung des Schwarmtriebes.
Bei anhaltender warmer Wetterlage sollten wir nach Möglichkeit den reifen Honig ernten und dem Volk den Brutraum erweitern, damit alle Bienen zum Wachsen des Volkes beitragen und nicht ans Schwärmen denken; bei den stärksten Völkern können schon Weisel-Näpfchen in Pflege sein, diese entfernen wir in der sogenannten 9-Tage-Regel.
Die rechtzeitige Entnahme des Frühjahrs-Blütenhonig ist nach Ende der Obstbaumblühte angesagt. Die Spritzprobe oder die Messung von Randwaben mit einem Honig-Refraktometer (geliehen von einem Imker-Kollegen) bringt Gewissheit, ob ‚geschleudert‘ werden kann – notfalls auch teilweise den guten Honig entnehmen.
Die Wetterlage ist also entscheidend für den Zeitpunkt, mit dem die Frühjahrs-Blühte endet. – Etwa nach Pfingsten ist hier in Bocholt (ohne Rapsblühte) mit dem Ende der Frühjahrsblühte zu rechnen – so kein Blatt-Honig-Eintrag bei warmen und schwülem Wetter noch mal einsetzt – gestern habe ich die 1. glänzenden Blätter an der Bocholter Aa gesehen. Momentan entscheidet daher allein die Wetterlage, wann wir den Honig entnehmen können. Wichtig ist uns, dass wir wirklich ‚reifen Honig‘ ernten.
UMLARVTAG des IV-BOCHOLT u. Umgebung am 21.05.2016, ab 14:00 Uhr im Töppingsesch
Für die Aufzucht der nächsten Königinnen-Generation haben wir jetzt das richtige Wetter. Unsere Völker sind voll entwickelt – so können wir den stärksten Völkern durchaus 1 bis 2 Brutwaben für ein starkes ‚Pflegevolk‘ mit insgesamt 8 Brut-Bretter zusammenstellen, am Vormittag den ‚ANBRÜTER‘ mit genügend Pflegebienen erstellen und am UMARVTAG des IV-BOCHOLT nachmittags am 21.O5.2016 mit Edelmaden belarven.
Es lohnt sich wieder in diesem Jahr, die anerkannte ‚Belegstelle für Bienen-Königinnen‘ mit EWK’s zu beschicken, die Vatervölker sind gut in Zuchtstimmung und erwiesenermaßen von sehr guter Qualität.
10. Mai 2016 / Bernhard Krasenbrink
Liebe Imkerinnen und Imker, liebe Naturfreunde,
– die Frühtracht hat begonnen - und wird von kalten Polarluftmassen unterbrochen –
Die Bienen-Völker sind erstarkt – die Obstbaumblühte, Ahornbäume, Eichen und die wenigen Wiesenflächen bieten alles auf, was die Natur für unsere fleißigen ‚Haustiere‘ bereitstellen möchte. Allein das Wetter ist in dieser Aprilwoche so ungemütlich, dass wir in unseren Wohnungen noch heizen müssen. Von den Bienen ist nicht viel zu sehen. Um die Mittagszeit versuchen einige Bienen auf einem kurzen Ausflug Wasser vom nassen Untergrund aufzunehmen und zur Klimatisierung im Stock zu verwenden, denn das Brutgeschäft muss von den Insassen ja weitergeführt werden.
Was ist sonst zu tun?
Der Hinweis im letzten Imkerei-aktuell 5-16 gilt auch heute noch:
Wenig stören, Warmhalten ist das wichtigste Gebot in diesen Apriltagen, wo warme und kalte Tage sich noch abwechseln. Nur mit einem angepassten Raum entwickeln sich die Völker optimal – je nach Größe des Volkes - . Die Überwinterungsstärke ist jedoch entscheidend, ob wir Frühtracht-Honig ernten werden – oder ob wir nur eine Volksentwicklung zum Sommervolk erreichen. Kurz: es geht Anfang April darum, das Optimum an Brutflächen zu erzeugen, damit wir eine Vielzahl von Trachtbienen in den letzten April- und den ersten Maiwochen im Volk aktiv haben. Alle Winterbienen sind bis Mitte Mai durch kurzlebige Sommerbienen ersetzt.
Im Unterschied zum letzten Imkerei-aktuell-Brief ist die Futterversorgung im Stock – auch aus dem Honigraum - jetzt sehr gut. 8-10 Brutwaben in allen Brutstadien werden seit der 1. April-Woche vorzüglich gepflegt. Das ‚Enghalten‘ fördert nicht nur die Brutentwicklung; – bei schlechtem Wetter findet auch kein Flugbetrieb und kein ‚Abnutzen‘ der Winterbienen statt. Das jetzige Schlüpfen der vielen Jungbienen im Brutraum und durch den fehlenden Abgang der ‚Altbienen‘ kann es auch zu einer bedenklichen Enge kommen.
Bei meinem Waagstock-Volk habe ich gestern eine Flachzarge mit ausgebauten Leerwaben (4,73 kg Zunahme um 11:00 Uhr) über dem Absperrgitter eingesetzt, weil am Flugloch zu viele Bienen vorlagen und bei den ‚Regenschauern‘ teilweise umkamen.
Sollte sich das kühle Wetter noch eine weitere Woche hinziehen, müssen wir wohl an die Erweiterung von Honigraum – oder auch an die Erstellung von Brut-Ableger - denken. Wir sollten darauf mit der Vorbereitung der notwendigen Materialien beginnen. In früheren Jahren kam es bei solch einer Wetterlage mit anschließender Trachtphase zu einer sogenannten Massentracht von 4 – 5 kg/ Tag.
Die ‚Bienentränke‘ (seitlich neben der Ausflugrichtung) ist zu prüfen, dass gerade ‚bei trockener und kühler Wetterlage‘ die Bienen nahe Möglichkeiten zur Wasseraufnahme haben. Der Flugradius der Bienen ist jetzt, bei widrigem Wetter nur wenige 100 Meter groß.
Bei anhaltendem Schlechtwetter unterhalb der normalen Flugtemperatur von 14-16°C mit Temperaturen um die 8-10°C ist das Angebot für die Wasseraufnahme besonders wichtig. Die vielen schlüpfenden Jungbienen brauchen zu ihrer Entwicklung und Verdauung reichlich Wasser – sonst kommt es zur sogenannten vorübergehenden ‚Mai-Krankheit‘. Diese ist gekennzeichnet von kotenden Jungbienen am Flugloch – teilweise ‚Kriecher‘ mit aufgedunsenem Hinterleib der Bienen, die die Pollen schlecht oder nicht mehr verdauen können.
Trotzdem – nicht verzagen – das gute Wetter kommt bestimmt - und darauf müssen wir vorbereitet sein.
26. April 2016 / Bernhard Krasenbrink
Liebe Imkerinnen und Imker, liebe Naturfreunde,
– die Frühtracht hat begonnen –
Die Weidenbäume, die Pflaumen, die 1. Süß- und Wildkirschen bieten den Bienen bei Temperaturen von mehr als 14-16°C Nektar an. Der aufblühende Löwenzahn spendet Pollen und nachmittags ab 15:00 Uhr auch reichlich Nektar. Überhaupt brauchen unsere Bienen ein paar Tage gutes Flugwetter um die für sie lohnenden Trachtpflanzen zur besonders günstigen Tageszeit herauszufinden.
Nicht alles was jetzt blüht und ‚hell leuchtet‘ spendet auch Pollen und Nektar, aber das Angebot ist schon noch reichlich in diesen Wochen.
Die Pollenversorgung ist z.Zt. sehr gut in allen Völkern, so kann die Volks-Entwicklung weitergehen, natürlich dehnt sich nun der Brutumfang täglich weiter aus – auch die Drohnenbrutpflege beginnt.
Was ist sonst zu tun?
Wenig stören, Warmhalten ist das wichtigste Gebot in diesen Apriltagen, wo warme und kalte Tage sich noch abwechseln. Nur mit einem angepassten Raum entwickeln sich die Völker optimal – je nach Größe des Volkes - . Die Überwinterungsstärke ist jedoch entscheidend, ob wir Frühtracht-Honig ernten werden – oder ob wir nur eine Volksentwicklung zum Sommervolk erreichen. Kurz: es geht Anfang April darum, das Optimum an Brutflächen zu erzeugen, damit wir eine Vielzahl von Trachtbienen in den letzten April- und den ersten Maiwochen im Volk aktiv haben. Alle Winterbienen sind bis Mitte Mai durch kurzlebige Sommerbienen ersetzt.
Das ‚Enghalten‘ fördert nicht nur die Brutentwicklung – auch das Entfernen von Winterfutter-Waben – ist für die Größe des Brutumfanges sehr bedeutsam. Gedeckelte Futterwaben engen die Brutentwicklung ein – diese sind jetzt durch leere Brutwaben zu ersetzen. Auch sind Mittelwände am Rande der Brut einzusetzen. Mottensicher aufbewahrt, sind gute Futterwaben im BRUTRAUM - nach der Ernte des Frühjahrs-Honig – für die trachtlose Zeit Ende Mai/Anfang Juni. Entdeckeln wir diese Futterwaben und geben diese mit dem 2. BRUTRAUM dem Volk zurück – so fördern wir das Brutgeschehen in der trachtlosen Zeit und wirken dem Schwarmtrieb entgegen.
Der Honigraum mit bisher nicht bebrüteten Waben – mittig eingesetzt - und am Rande mit Mittelwänden aufgefüllt, kann dann über einem Absperrgitter eingesetzt werden, wenn im BRUTRAUM wirklich jede Wabengasse voll mit Bienen besetzt ist. Wir wollen ja guten Honig ernten, so ist die Volksstärke entscheidend, dass der Nektar intensiv von den Stockbienen bearbeitet und auf einen Wassergehalt von ca. 16 – 17,5 % reduziert wird.
An 2. Stelle im BRUTRAUM – bei KALTBAU rechts oder links – oder bei WARMBAU an 2. Stelle in Fluglochnähe kann ein Leer-Rähmchen für den ‚Drohnenbau‘ eingesetzt werden. So halten wir auch die Brutpflege in Gang – selbst bei einer anhaltenden Schlechtwetterlage – und damit bieten wir den letzten den Winter überlebenden Varroa-Milben Drohnenbrut an, den wir nach der ‚VERDECKELUNG‘ ausschneiden und einschmelzen.
Sollten die nächsten Tage wolkenverhangen und kühl sein, nicht verzweifeln; jeden Tag schlüpfen nun viele Bienen – das Volk wächst stärker heran und der Trachteifer nimmt dann besonders zu. Denn mit jedem Trachttag gehen ja viele Bienen ‚im Feld‘ verloren, besonders bei böigen Winden – usw.
Die Wetterberichte verfolgen, eigene Aufzeichnungen der Min.-und Max.-Thermometer vornehmen und die Blütenentwicklung in der Natur beobachten, damit wir in etwa wissen, was die Bienen zu tun haben und womit wir die Bienen in ihrer Entwicklung unterstützen können.
Die ‚Bienentränke‘ (seitlich neben der Ausflugrichtung) ist zu prüfen, dass gerade ‚bei trockener und kühler Wetterlage‘ die Bienen nahe Möglichkeiten zur Wasseraufnahme haben. Der Flugradius der Bienen ist jetzt, bei widrigem Wetter nur wenige 100 Meter groß.
17. April 2016 / Bernhard Krasenbrink
Liebe Imkerinnen und Imker, liebe Naturfreunde,
– der ‚Reinigungsflug‘ ist gelaufen! –
Auf 2 – 5 Waben hat sich am 1. April-Wochenende die Brutfläche ausgedehnt. Mehr oder weniger, je nach Größe des Volkes, wurde reichlich Pollen und Nektar eingetragen. Es ist sehr verwunderlich, wenn schon 1- 2 – fast 3 kg Zunahme auf der elektronischen Bienenstockwaage festzustellen ist. Es sind die weiblichen Weiden sowie die roten und weißen Wildpflaumen und die Schlehen, die bei Temperaturen von 13, 15 bis 20°C reichlich Nektar spendeten. Auch sehe ich die 1. Knospen von Wildkirschen und den 1. Löwenzahn erblühen.
Wir dürfen jetzt davon ausgehen, dass kein Volk mehr an Futtermangel leidet; nun ist die ‚DURCHLENZUNG‘ gesichert; die Völker können nun ‚aus dem Vollen schöpfen‘ und die Brutflächen entsprechend ihrer Veranlagung und Volksstärke vergrößern.
Bislang mussten wir warten bis wir nun im April eine größere Nachschau machen können. Erst jetzt können wir den UNTERBODEN reinigen oder austauschen und evtl. ‚leere und schmutzige Randwaben‘ entfernen. Gutes Wabenmaterial erleichtert den Bienen nun die Brutnesterweiterung: Nun nimmt die Gesamtzahl der Bienen noch ab; erst etwa in 10 Tagen schlüpfen dann mehr Bienen als voraussichtlich abgehen. Je nach Wetterlage kann auch geschehen, dass viele Bienen bei kühlem und windigem Wetter ‚umkommen‘. Bei guten Völkern, günstiger Wetterlage und guten Wetter-Prognosen kann etwa ab dem 20. April mit einem Honigraum erweitert werden, so die untere Zarge voll besetzt ist.
Was ist sonst zu tun?
Der Mäuseschutz am Flugloch kann nun weggenommen werden, damit besonders die Pollensammlerinnen ungehindert in den Stock gelangen und nicht einen Teil ihrer Fracht am Mäusegitter verlieren.
Wir überprüfen den Gerätebestand, den Wabenvorrat und genügend Mittelwände, damit evtl. Material noch besorgt wird und bei günstiger Volksentwicklung es nicht an Magazinen und Waben mangelt, wenn eine rechtzeitige Erweiterung notwendig ist. Denn Platzmangel im zeitigen Frühjahr kann zum ‚Schwärmen‘ führen, mit allen unangenehmen Begleiterscheinungen, die sich danach einstellen.
Die ‚Bienentränke‘ (seitlich neben der Ausflugrichtung) ist zu prüfen, dass gerade ‚bei trockener und kühler Wetterlage‘ die Bienen nahe Möglichkeiten zur Wasseraufnahme haben. Der Flugradius der Bienen ist jetzt, bei widrigen Wetter nur wenige 100 Meter groß.
Die Frühjahrsversammlung des Imkervereins Bocholt mit Sammelbestellung findet am Sonntag, den 10. April um 10:00 Uhr im Töppingsesch statt.
06. April 2016 / Bernhard Krasenbrink
Liebe Imkerinnen und Imker, liebe Naturfreunde,
– der ‚Reinigungsflug‘ ist gelaufen! – Die Königin ist nun schon ‚groß‘ angeschwollen.
Auf 2 – 3 Waben stehen größere Brutflächen in Pflege. Vorsicht, die Königin kann nun leicht von der Wabe fallen, wenn wir sie bei einer Temperatur von 10°C stören. Besser ist es, sie nicht näher betrachten und ansehen zu wollen. Dafür ist es jetzt wichtiger, zu prüfen, ob genug Futter auf den benachbarten Waben ist. Da können wir nur mit fertigen Futterwaben von anderen Völkern, die auf reichlich Futter verfügen, 1-2 Waben entnehmen und dem bedürftigen Volk an den Bienensitz einhängen.
Wenn wir keine Futterwaben haben, müssen wir ‚zur Not‘ eine Futter-Tasche mit flüssigem Zuckerwasser 2:1 (1Kg Zucker: ½ l Wasser) aber nur am späten Abend nach einem guten Flugtag am Bienensitz geben. Eine ‚spekulative Futter-Reizung‘ des Volkes ist heute bei unserer CARNICA –BOH eher schädlich und nicht zu empfehlen.
Was ist sonst zu tun? Besonders das ‚Warm-Halten‘ ist das Gebot in diesen Tagen!
Wie schon in Imkerei-aktuell 2-16 beschrieben, ist es bei Kleinvölkern besonders wichtig, die Wabenzahl auf eine Zarge zu begrenzen. Hilfreich zum besseren Wärmehaushalt kann auch eine ‚Wärmedämmung im Deckel‘ und bei einem ‚dünnen Unterboden‘ eine Wärmedämmung unter der Bodenplatte sein. Die nächsten 21 Tage entscheiden, ob wir eine gute ‚Frühtracht-Ernte‘ bekommen können oder das Volk sich in den kommenden Wochen nur so leidlich ‚durch das Frühjahr kämpfen‘ muss.
In diesem Jahr ist die derzeitige Wetterlage etwas später dran. Erst in ca. 3 Wochen (21-Tage-Regel) ist erkennbar, dass die Zahl der dann schlüpfenden Bienen die abgehenden Winterbienen ersetzen und das Volk danach an Größe allmählich wieder zunimmt. Daher müssen wir solange mit dem ‚Honigraum‘ warten (40-Tage-Regel vom Reinigungsflug an), bis die untere Zarge wirklich voll von Bienen überquillt und die ‚Elektronische Bienenstockwaage‘ des Imkervereins Bocholt eine tägliche ‚Zunahmen‘ aufweist.
Lassen wir die Völker nach Möglichkeit nun in Ruhe, denn jede Störung führt zu unnötiger Futteraufnahme und damit zur Belastung des Magen-Darm-Traktes der Pflegebienen. Eine ausführliche Nachschau ist jetzt besonders zu unterlassen; so manche Volksentwicklung ist durch Störungen ins ‚Stocken‘ geraten.
Die ‚Bienentränke‘ (seitlich neben der Ausflugrichtung) ist zu prüfen, dass gerade ‚bei trockener Wetterlage‘ die Bienen nahe Möglichkeiten zur Wasseraufnahme haben. Der Flugradius der Bienen ist jetzt im März und bei diesem widrigen Wetter nur wenige 100 Meter groß.
- Flugloch-Beobachtung und Mäuseschutz –
Bei Nachttemperaturen unter 6°C suchen die kleinen Nager immer noch nach wärmeren Plätzen. Daher bleiben die Fluglöcher mit einem Mäuseschutz aus punktgeschweißtem Drahtgewebe von 8 – 10 mm Maschenweite gesichert. Erst wenn Anfang April - je nach Witterung - regelmäßiger Bienenflug möglich ist, entfernen wir den Mäuseschutz, damit dieser das Eintragen der ‚Pollenhöschen‘ nicht behindert.
29. März 2016 / Bernhard Krasenbrink
Liebe Imkerinnen und Imker, liebe Naturfreunde,
– der ‚Reinigungsflug‘ steht an! – wenn die Mittagstemperatur auf über 12-14°C ansteigt.
Das ist ein ‚Feiertag‘ für jeden Imker und Naturfreund. Dieses Summen geht wirklich zu Herzen. Wenn der Winter mal wieder geschafft ist und die Honigbienen zu ihrem 1. richtigen Flug bei 14°C ausfliegen und vor dem Flugloch ‚spielend‘ auf und ab fliegen.
Mein Tipp: In der nächsten Nachbarschaft kommt es ‚über den Gartenzaun‘ oft auch zum Gespräch über das schöne Wetter, den gerade aufblühenden Blumen und dem ersten richtigen Bienen-Ausflug. Dabei informieren wir auch die Nachbarin, die nun helle Wäsche in die Frühlingssonne nach draußen bringt über die Möglichkeit, dass sich unsere Honigbienen gern an den ersten Tagen darauf niederlassen und koten. Nach 3 Tagen sind diese ‚Erscheinungen‘ eher selten; es waren die Winterbienen, die über Monate nicht draußen waren und sich ‚artgerecht‘ erleichtert haben.
Nun kann das Brutgeschäft richtig loslegen. Nochmal prüfen, ob zu wenig Futter im Volk ist. Dann können wir nur mit fertigen Futterwaben von anderen Völkern, die auf reichlich Futter verfügen, 1-2 Waben entnehmen und dem bedürftigen Volk an den Bienensitz einhängen.
Wenn wir keine Futterwaben haben, müssen wir ‚zur Not‘ eine Futter-Tasche mit flüssigem Zuckerwasser 2:1 (1Kg Zucker: ½ l Wasser) aber nur am späten Abend nach einem guten Flugtag am Bienensitz geben.
Was ist sonst zu tun? - Hat das Volk eine Königin, Brutpflege und Bienentränke?!
Anfang März sollten alle Völker schon Brut pflegen. Am Abend eines Flugtages hören wir von ‚weisellosen‘ Völkern ein relativ lautes Brummen (Weisel-Unruhe). Eine kurze Nachschau bestätigt sich, wenn wir bis in Mitte des Bienensitzes keine Königin und keine Brut vorfinden. Nur dann können wir die Bienen retten und das ganze Magazin (Waben mit Bienen) einem anderen ‚weiselrichtigem‘ Volk ‚aufsetzen‘. Unsere Annahme wird bald bestätigt: schon nach 15 Minuten kehrt dann Ruhe ein.
Ein gutes Verhältnis von Volksgröße zur Wabenzahl hilft dem Wärmehaushalt im Volk und fördert die Brutentwicklung. Das Volk, das auf 5-6 Waben sitzt braucht nun keine 2 Magazine mit insgesamt 20 Waben; da ist 1 Magazin wegzunehmen, damit die Waben nicht zu feucht von ‚Schimmel‘ befallen und schmutzig werden. Bis Mitte April lasse ich gern die Randwaben-Plätze frei – zur besseren Durchlüftung. Mitte April kann dann die Rand-Wabe an die Beutenwand gerückt und eine Drohnen-Wabe (Baurähmchen) an die 2. Stelle gehängt werden.
Lassen wir die Völker in Ruhe, denn jede Störung führt zu unnötiger Futteraufnahme und damit zur Belastung des Magen-Darm-Traktes der Pflegebienen. Eine ausführliche Nachschau ist jetzt besonders zu unterlassen; so manche Volksentwicklung ist durch Störungen ins ‚Stocken‘ geraten.
Die ‚Bienentränke‘ (seitlich neben der Ausflugrichtung) ist zu prüfen, dass gerade ‚bei trockener Wetterlage‘ die Bienen nahe Möglichkeiten zur Wasseraufnahme haben. Der Flugradius der Bienen ist jetzt im März nur wenige 100 Meter groß.
- Flugloch-Beobachtung und Mäuseschutz –
Bei Nachttemperaturen unter 6°C suchen die kleinen Nager immer noch nach wärmeren Plätzen. Daher bleiben die Fluglöcher mit einem Mäuseschutz aus punktgeschweißtem Drahtgewebe von 8 – 10 mm Maschenweite gesichert. Erst wenn Anfang April - je nach Witterung - regelmäßiger Bienenflug möglich ist, entfernen wir den Mäuseschutz, damit dieser das Eintragen der ‚Pollenhöschen‘ nicht behindert.
25. Februar 2016 / Bernhard Krasenbrink
Liebe Imkerinnen und Imker, liebe Naturfreunde,
auch in der kommenden Saison werde ich nach Möglichkeit zeitnah für das Vereinsgebiet Bocholt und Umgebung die erforderlichen Arbeiten an den Bienenvölkern beschreiben.
1. Überprüfung des Futterstandes – jetzt bitte nochmal den Futterstand überprüfen!
Wegen der andauernd relativ warmen Monate November (4,0°), Dezember (6,5°), Januar (2,9°) und Februar (5,4°) ist der Futterverbrauch von starken Völkern höher als in ‚kalten Monaten‘. Die Monats-Durchschnittswerte (Klammerwert über dem 30-jähr. Mittel) liegen wieder deutlich 4°C über dem langjährigen Mittel – so haben viele Völker mit junger Königin jetzt schon wieder Brut in Pflege.
Wenn ein starkes Volk in den Winter-Monaten ‚gebrütet‘ hat, können durchaus 1,5kg / Monat verbraucht sein. Durch Anheben der Völker können wir Unterschiede und damit mögliche ‚leichte Völker‘ entdecken und diese kurz öffnen und überprüfen. Mindestens 2-3 volle Futter-Waben sollten schon vorhanden sein, damit das Volk über den März 2016 kommt. Eine Fütterung kommt jetzt nicht mehr in Frage, das wäre kontra-produktiv!
Wenn zu wenig Futter im Volk ist, können wir nur mit fertigen Futterwaben von anderen Völkern, die auf reichlich Futter verfügen, 1-2 Waben entnehmen und dem bedürftigen Volk an den Bienensitz einhängen. Das Brutgeschehen setzt nun in diesen Februar-Wochen stärker ein und der ‚Reinigungsflug‘ (das große Einfliegen) bei 14°C steht bald bevor; danach ist das Öffnen der Beute schädlich.
2. Was ist sonst zu tun? - Varroose-Beobachtung!
Wiederholte Überprüfung des natürlichen Varroa-Milben-Abfall in 7 Tage-Schritten.
Eine Behandlung ist jetzt nicht mehr möglich; in der nächsten Saison kann deshalb zunächst nur die Drohnenbrut von April bis Juli laufend entfernt werden um die Varroa-Milbe teilweise zu reduzieren. Erst nach der Entnahme der Sommerhonig-Ernte im Juli darf wieder mit einem Varroazit (Ameisensäure) gegen die Varroa-Milbe vorgegangen werden.
3. Flugloch-Beobachtung und Mäuseschutz
Bei Nachttemperaturen unter 6°C suchen die kleinen Nager immer noch nach wärmeren Plätzen. Daher bleiben die Fluglöcher mit einem Mäuseschutz aus punktgeschweißtem Drahtgewebe von 8 – 10 mm Maschenweite gesichert. Erst wenn Anfang April - je nach Witterung - regelmäßiger Bienenflug möglich ist, entfernen wir den Mäuseschutz, damit dieser das Eintragen der ‚Pollenhöschen‘ nicht behindert.
4. Reinigung und Vorbereitung der Waben und Geräte
Altwaben sind im Winter ausgeschnitten oder ausgeschmolzen worden; danach sind die Rähmchen noch zu reinigen, diese sind mit dem scharfen Stock-Meißel sauber zu ziehen, dass keine Wachsreste u. ä. verbleiben. Alles Material wie Beuten, Magazine, Ablegerkästen und Zuchtgeräte, etc. sind für die Saison gebrauchsfertig und gereinigt bereitzustellen.
Die Mittelwände löte ich erst dann Mitte bis Ende April ein, wenn sie bald benötigt werden.
5. Terminplanung für Urlaub mit Hobby-Imkerei
Die Osterferien (21.03. bis 02.04.) können in diesem Jahr gut für Familien – Kurzurlaub genutzt werden. Die Sommerferien (11.07. bis 23.08.) liegen auch für Imker günstig. Am Ende der 1. oder 2. Juli-Woche steht wohl die letzte Honig-Ernte an. Danach 3 Tage Varroa-AS-Behandlung, 1. Futtergabe und vom 20.Juli an - ab in den Urlaub.
Da nach der Sommer-Sonnenwende (21.06.) die Natur sich auch auf ‚Herbstzeit‘ umstellt, habe ich immer vor Mitte Juli die Linden- u. Esskastanienblühte nutzen und den Honig ernten können; danach gab es m.E. nie im Bocholter-Raum eine natürliche Waagstock-Zunahme.
10. Februar 2016 / Bernhard Krasenbrink